Der durchschnittliche Verbrauch eines Pelletofens liegt, je nach Modell, zwischen 120 Watt bis 260 Watt pro Stunde
Die Nachfrage nach Pelletöfen ist in den letzten Jahren erheblich gestiegen. Laut einer aktuellen Studie des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) zeigt sich ein deutlicher Trend hin zu nachhaltigeren Heizmethoden. Im Jahr 2023 wurden in Deutschland rund 763.000 Pelletheizungen prognostiziert. Denn Pelletöfen, ob vollautomatisch oder halbautomatisch, sind nicht nur nachhaltig, sondern auch sehr effizient. Deswegen beleuchten wir in diesem Beitrag den Stromverbrauch von Pelletöfen und geben Ihnen wertvolle Tipps, wie Sie den Energiebedarf Ihrer Pelletheizung optimieren können.
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Wie hoch ist der Stromverbrauch bei Pelletöfen?
Pelletöfen gibt es in verschiedenen Ausführungen: vollautomatisch und halbautomatisch. Und je nach Modell variiert dann der Verbrauch eines Pelletofens.
Vollautomatische Pelletöfen
Vollautomatische Pelletöfen benötigen Strom für:
- Die automatische Zuführung der Holzpellets aus dem Vorratsbehälter über die Förderschnecke in die Brennkammer.
- Die Steuerung der Verbrennungsluft.
- Die Überwachung der Verbrennungseffizienz.
Zusätzlich sorgen integrierte Gebläse dafür, dass die Wärme effizient im Raum verteilt wird. Der durchschnittliche Verbrauch dieser Öfen liegt bei 240 bis 260 Watt pro Stunde. Bei der Zündung kann der Energiebedarf kurzfristig auf 320 Watt ansteigen.
Halbautomatische Pelletöfen
Halbautomatische Modelle verbrauchen nur etwa 120 Watt pro Stunde. Unter anderem liegt das an der manuellen Zufuhr der Pellets. Dies geschieht meist über einen kleineren, integrierten Behälter, der regelmäßig nachgefüllt werden muss. Aber warum werden dann immer noch 120 Wh verbraucht?
Obwohl Sie die Pellets selbst nachfüllen müssen, hat auch das halbautomatische Modell eine elektronische Zündung, um die Verbrennung zu starten. Außerdem haben auch halbautomatische Öfen eine elektronische Steuerung, die unter anderem die Luftzufuhr reguliert.
Zusätzlich dazu haben viele dieser Öfen einen Ventilator, für die Verteilung der Wärme im Raum. Je nach Geschwindigkeit des Ventilators steigt der Energieverbrauch.
Wie viel Strom verbraucht ein Pelletofen im Betrieb?
Ein Pelletofen verbraucht im Betrieb relativ wenig Strom. Im Durchschnitt können Sie von 120 bis maximal 260 Watt pro Stunde ausgehen.
Zum Vergleich: Eine Luftwärmepumpe benötigt etwa 23-mal mehr Strom. Beispielsweise verbraucht eine typische Pelletheizung mit einer Leistung von 16 kWh in einem Einfamilienhaus ungefähr 238 kWh im Jahr. Diese Menge Strom würde ausreichen, um eine 12-Watt-LED-Lampe zwei Jahre lang dauerhaft brennen zu lassen.
Wie viel Strom braucht eine Pelletheizung im Jahr?
Der jährliche Stromverbrauch beim Betrieb eines Pelletofens hängt von der Automatisierungsstufe und den jeweiligen Betriebsbedingungen ab. So beträgt der durchschnittliche Stromverbrauch bei einem halbautomatischen Modell rund 216 Kilowattstunden im Jahr. Ausgehend von einer Heizperiode mit rund 1.800 Stunden.
Die Betriebskosten einer vollautomatischen Pelletheizung in Sachen Stromverbrauch belaufen sich hingegen zwischen 432 und 468 kWh (1.800 Heizstunden).
Das sind aber nur Annäherungswerte. Der tatsächliche Stromverbrauch kann von der Qualität der Pellets, der Effizienz des Modells, den eigenen Heizgewohnheiten, der Gebäudeisolierung und den klimatischen Verhältnissen während der Heizperiode variieren.
Wie hoch ist der Energiebedarf pro Quadratmeter?
Der Energiebedarf einer Pelletheizung pro Quadratmeter hängt ab von:
- Der Isolierung des Gebäudes
- Der Außentemperaturen
- Der Effizienz des Heizsystems
Basierend auf durchschnittlichen Verbrauchsdaten und Heizlastberechnungen gelten folgende allgemeine Richtwerte für typische Wohngebäude in einer gemäßigten Klimazone:
- Niedrigenergiehäuser: etwa 50 bis 70 kWh pro Quadratmeter pro Jahr.
- Nachisolierte Bestandsgebäude: etwa 70 bis 120 kWh pro Quadratmeter pro Jahr.
- Schlecht isolierte Altbauten: Der Bedarf kann über 120 kWh pro Quadratmeter pro Jahr hinausgehen.
Diese Werte sind aber nur als grobe Orientierung zu verstehen. Für eine genaue Berechnung des Energiebedarfs müssen die spezifischen Gebäudedaten und das Klima vor Ort berücksichtigt werden.
Was beeinflusst den täglichen Stromverbrauch einer Pelletheizung?
Neben dem bereits erwähnten Isolierungsstandard eines Hauses spielt beim Stromverbrauch einer Pelletheizung auch noch der eigene Wärmebedarf im Haus, wie auch die Temperaturen im Winter eine wichtige Rolle. Daher kann der Verbrauch nie exakt berechnet werden. Denn dafür müssten Sie all die folgenden Parameter in Ihre Rechnung miteinbeziehen:
- Betriebsdauer: Je länger Ihre Pelletheizung läuft, desto mehr Strom wird verbraucht.
- Außentemperatur und Wetterbedingungen: Kältere Außentemperaturen und ungünstige Wetterbedingungen wie starker Wind erhöhen den Energiebedarf ebenfalls.
- Isolierung und Gebäudezustand: Die Qualität der Isolierung und der allgemeine Zustand des Gebäudes spielen eine große Rolle. Ein gut isoliertes Haus hält die Wärme besser, wodurch der Pelletofen seltener heizen muss. Wohingegen ein schlecht isoliertes Haus zu einem höheren Energieverbrauch führt.
- Leistung des Ofens: Die Leistung des Pelletofens, gemessen in Kilowatt (kW), beeinflusst ebenfalls den Jahresverbrauch.
- Nutzerverhalten: Zum Schluss beeinflussen das individuelle Heizverhalten und die gewünschte Raumtemperatur den Strombedarf.
Haben Sie aber das Gefühl, dass Ihre Pelletheizung zu viel Energie verbraucht und damit zu erhöhten Stromkosten führt, können Sie versuchen, diese zu senken.
Den Stromverbrauch der Pelletheizung senken
Um den Pelletofen-Verbrauch zu senken, können Sie die Effizienz der Heizung sowie die Nutzung Ihres Brennstoffs und den Betrieb des Kamins optimieren:
- Regelmäßige Wartung: Die jährliche Wartung und Reinigung (Brennraum und Filter) sorgt für eine vollständige und effiziente Verbrennung der Holzpellets. Das wiederum sorgt für den gewünschten Heizeffekt.
- Optimale Einstellungen: Passen Sie die Einstellungen Ihres Pelletkamins an Ihre Bedürfnisse an. Moderne Pelletheizungen haben meist programmierbare Thermostate, über die Sie die Heizintensität und die Betriebszeiten genau steuern können.
- Isolierung verbessern: Verbessern Sie die Isolierung Ihres Hauses, um Wärmeverluste zu minimieren.
- Effizientere Brennstoffnutzung: Achten Sie auf die Qualität der Pellets. Hochwertige Pellets brennen effizienter und erzeugen mehr Wärme. Das wiederum reduziert den Stromverbrauch für den Betrieb des Fördersystems und der Lüfter.
- Upgrade auf effizientere Modelle: Wenn Ihr Kaminofen veraltet ist, sollten Sie über den Kauf eines neueren Modells nachdenken. Hier können über die KfW diverse Förderungen beantragt werden.
FAQ – Häufige Fragen zum Stromverbrauch eines Pelletofens
Kann man einen Pelletofen auch ohne Strom betreiben?
Ja, es gibt stromlose Pelletöfen, die ohne elektrische Energie betrieben werden können. Sie nutzen mechanische Mittel zur Pelletzuführung und Verbrennungsluftregulierung, was sie besonders bei Stromausfällen zuverlässig macht.
Wie lange kann man mit 15 kg Holzpellets heizen?
Die Heizdauer mit 15 kg Holzpellets hängt von der Ofenleistung und den Heizbedingungen ab. In einem effizienten Pelletofen reichen 15 kg Pellets etwa 2 bis 3 Tage.