Möchten Sie einen Stromvertrag mit Mindestvertragslaufzeit kündigen, müssen Sie sich an die Kündigungsfrist halten.
Wenn Sie Ihren Stromvertrag kündigen, sollten Sie die Vertragsbedingungen und Fristen Ihres Anbieters kennen. Möchten Sie beispielsweise einen Stromvertrag mit Mindestlaufzeit kündigen, sollten Sie die Kündigungsfrist genau einhalten. Bei alten Verträgen beträgt diese beispielsweise meist sechs Wochen. Wird die Frist verpasst, verlängert sich Ihr Vertrag automatisch. Aber was genau ist eigentlich die Mindestlaufzeit beim Stromvertrag?
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Was bedeutet die Mindestvertragslaufzeit beim Stromvertrag?
Die Mindestvertragslaufzeit bei einem Stromvertrag bezeichnet die Zeitspanne, in der Sie vertraglich an Ihren Stromanbieter gebunden sind. Diese Laufzeit beträgt in der Regel 12 oder 24 Monate. Während dieser Zeit können Sie den Vertrag nur unter bestimmten Bedingungen, wie zum Beispiel bei einer Preiserhöhung oder einem Umzug, außerordentlich kündigen (Sonderkündigungsrecht). Ist die Mindestvertragslaufzeit abgelaufen, verlängert sich der Vertrag meist automatisch – es sei denn, Sie kündigen fristgerecht in Textform (E-Mail, Brief oder Fax).
Übrigens: Seit März 2022 ist die automatische Verlängerung gesetzlich reguliert, sodass Stromverträge nach Ablauf der vertraglichen Mindestlaufzeit nur noch mit einer Kündigungsfrist von einem Monat gekündigt werden können.
Warum gibt es eine Mindestvertragslaufzeit?
Die Mindestvertragslaufzeit bei Stromverträgen dient hauptsächlich der Planungssicherheit der Stromanbieter. Durch diese vertragliche Bindung stellen die Anbieter sicher, dass sie für einen bestimmten Zeitraum mit festen Einnahmen rechnen können. Und das wiederum ermöglicht es Ihnen, den Verbrauchern Stromtarife mit stabilen Preisen und Konditionen anzubieten.
Unterschiedliche Modelle der Stromanbieter
Verschiedene Stromanbieter bieten unterschiedliche Modelle in Bezug auf Mindestvertragslaufzeiten an. Typisch sind:
- 12-Monats-Verträge: Diese Verträge sind weit verbreitet und bieten eine gute Balance zwischen Flexibilität und Stabilität. Dank der kurzen Vertragslaufzeit können Sie jährlich Ihren Stromanbieter wechseln und von Neukundenprämien zu profitieren. Wird der Vertrag nicht vorzeitig gekündigt, verlängert er sich automatisch um weitere 12 Monate.
- 24-Monats-Vertrag: Verträge mit einer längeren Mindestlaufzeit gibt es oft zu günstigeren Konditionen. Sie sind damit jedoch weniger flexibel, da Sie länger an Ihren Energieversorger gebunden sind.
- Flexible Verträge: Neuere Verträge, insbesondere solche, die nach dem 1. März 2022 abgeschlossen wurden, haben oft keine feste Verlängerung mehr, sondern gehen nach Ablauf der Mindestlaufzeit in eine monatlich kündbare Verlängerung über.
Überblick über die Mindestvertragslaufzeiten der größten Stromanbieter
E.ON
E.ON bietet verschiedene Tarife an, darunter Optionen mit festen Preisgarantien und unterschiedlichen Vertragslaufzeiten, wie beispielsweise 12 oder 24 Monate. Diese Tarife sind oft online verwaltbar, bieten Preisgarantien und verlängern sich bei Nichtkündigung automatisch.
RWE/innogy
RWE bietet ebenfalls Verträge mit einer Mindestvertragslaufzeit von 12 bis 24 Monaten an. Wie bei anderen Anbietern verlängern sich die Verträge bei Nichtkündigung automatisch um ein weiteres Jahr.
Vattenfall
Vattenfall bietet verschiedene andere Stromtarife an, darunter Tarife mit festen Preisgarantien und solche, die aus 100 % erneuerbaren Energien bestehen, wie der ÖkoStrom24-Tarif. Die verfügbaren Tarife (Ökostrom oder Wärmepumpe) bei Vattenfall beinhalten feste und variable Preisoptionen sowie Optionen für verschiedene Vertragslaufzeiten, typischerweise 12 oder 24 Monate.
EnBW
Die EnBW bietet ebenfalls Verträge mit 12- bis 24-monatiger Laufzeit an. Diese Verträge verlängern sich, wenn sie nicht rechtzeitig gekündigt werden, um ein weiteres Jahr. Auch hier gibt es neuere Vertragsmodelle, deren Kündigungsfrist maximal einen Monat beträgt.
Allgemeiner Überblick über die Kündigungsfristen nach Ablauf der Mindestvertragslaufzeit
Die Kündigungsfrist nach Ablauf der Mindestvertragslaufzeit variiert je nach Vertrag und Anbieter. Hier sind die gängigsten Optionen:
- Kündigungsfrist von 3 Monaten: Viele ältere Verträge haben eine Kündigungsfrist von drei Monaten. Das bedeutet, dass Sie drei Monate vor Ablauf des Vertragsjahres kündigen müssen, um eine automatische Verlängerung zu vermeiden.
- Kündigungsfrist von 1 Monat: Nach dem Gesetz für faire Verbraucherverträge (gültig seit März 2022) müssen alle neuen Verträge nach Ablauf der Mindestvertragslaufzeit mit einer Frist von einem Monat kündbar sein. Dies macht es Verbrauchern leichter, schnell auf bessere Angebote zu reagieren.
- Automatische Verlängerung: Wenn Sie nicht rechtzeitig kündigen, verlängert sich der Vertrag in der Regel automatisch. Vor März 2022 geschlossene Verträge konnten sich um ein weiteres Jahr verlängern. Nach der neuen Gesetzgebung ist nur noch eine Verlängerung auf unbestimmte Zeit zulässig, und Sie können den Vertrag dann monatlich kündigen.
Kündigung des Stromanbieters – Fristen nach Mindestvertragslaufzeit im Detail
E.ON
Nach Ablauf der Mindestvertragslaufzeit beträgt die Kündigungsfrist bei E.ON in der Regel einen Monat. Dies gilt für die meisten Verträge, insbesondere für solche, die nach dem 1. März 2022 abgeschlossen wurden. Ältere Verträge können noch eine längere Kündigungsfrist haben.
RWE/innogy
Bei RWE beträgt die Kündigungsfrist nach Ablauf der Mindestvertragslaufzeit ebenfalls einen Monat. Ähnlich wie bei E.ON greifen hier die neuen Regelungen des Verbraucherschutzes, sodass Verträge nach der Mindestlaufzeit monatlich kündbar sind.
Vattenfall
Vattenfall bietet eine Kündigungsfrist von einem Monat nach Ablauf der Mindestvertragslaufzeit an. Sollte der Vertrag nicht rechtzeitig gekündigt werden, verlängert sich der Vertrag normalerweise automatisch, jedoch mit der Möglichkeit, monatlich zu kündigen
EnBW
Auch bei EnBW gilt nach Ablauf der Mindestvertragslaufzeit eine Kündigungsfrist von einem Monat.
Yello Strom
Bei Yello Strom beträgt die Kündigungsfrist nach der Mindestvertragslaufzeit ebenfalls einen Monat. Auch hier greift die neue Regelung, die eine monatliche Kündbarkeit nach Ablauf der Mindestlaufzeit sicherstellt. Ältere Verträge könnten noch andere Regelungen enthalten, die jedoch meist an die neuen Standards angepasst wurden
Was bedeuten diese Kündigungsfristen für Sie?
Die Kündigungsfrist bestimmt, wie flexibel Sie in Ihrer Vertragsgestaltung sind und wie schnell Sie auf Marktveränderungen oder bessere Angebote reagieren können. Eine kurze Kündigungsfrist, insbesondere nach Ablauf der Mindestvertragslaufzeit, bietet Ihnen die größte Flexibilität und die Möglichkeit, schnell zu einem neuen Stromanbieter zu wechseln.
FAQs – Häufige Fragen zum Stromvertrag kündigen nach der Mindestvertragslaufzeit
Was passiert, wenn ich meinen Stromvertrag nach der Mindestvertragslaufzeit nicht rechtzeitig kündige?
Wird Ihr Stromvertrag nach der Mindestvertragslaufzeit nicht rechtzeitig beim Stromanbieter kündigen, verlängert sich dieser in der Regel automatisch. Für Verträge, die vor März 2022 abgeschlossen wurden, kann dies eine Verlängerung des Vertrags um bis zu einem Jahr bedeuten. Neuere Verträge, die nach dem 1. März 2022 abgeschlossen wurden, werden hingegen auf unbestimmte Zeit verlängert. Die Kündigungsfrist beträgt dann einen Monat.
Welche Kündigungsfristen gelten nach der Mindestvertragslaufzeit?
Nach der Mindestvertragslaufzeit gilt in den meisten Fällen eine Kündigungsfrist von einem Monat. Dies wurde durch das Gesetz für faire Verbraucherverträge festgelegt, das seit März 2022 gilt. Ältere Verträge können längere Kündigungsfristen, oft bis zu drei Monate, enthalten.
Wie erfahre ich, welche Kündigungsfrist für meinen Stromvertrag gilt?
Die Kündigungsfrist für Ihren Stromvertrag finden Sie in Ihren Vertragsunterlagen oder den Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) Ihres Anbieters. Alternativ können Sie den Kundenservice Ihres Anbieters kontaktieren
Kann man während Mindestvertragslaufzeit kündigen?
Eine Kündigung während der Mindestvertragslaufzeit ist möglich, wird aber erst nach Ablauf dieser Laufzeit wirksam. Das bedeutet, Sie bleiben bis zum Ende der Laufzeit an den Vertrag gebunden. Ausgenommen davon ist das Sonderkündigungsrecht wegen Preiserhöhung oder Umzug mit einer Frist von zwei Wochen.
Wie komme ich aus einem Vertrag mit Mindestlaufzeit raus?
Nach Ablauf der Mindestlaufzeit können Stromverträge, die sich stillschweigend verlängert haben, jederzeit mit einer Frist von einem Monat gekündigt werden.