Stromspartipps für den 1-Personen-Haushalt
Ein weiterer wichtiger Punkt beim Thema Stromverbrauch ist der Bereich Stromsparen. Gerade im 1-Personen-Haushalt. Denn hier lassen Stromfresser am Ende des Tages Ihre Stromrechnung empfindlich ansteigen. Aber welche Möglichkeiten gibt es?
Wohnzimmer
Die einfachste Möglichkeit, den gesamten Stromverbrauch zu reduzieren ist das Abschalten der Stand-by-Funktion von Fernseher, Playstation, Stereoanlage, Mehrfachsteckdosen und Co. Bei einem täglichen Stand-by-Betrieb benötigen die gängigen Haushaltsgeräte im Schnitt:
- Stereoanlage: 15 Watt
- LCD-Fernseher (abhängig von der Bildschirmdiagonale): rund 14 Watt
- Receiver: 10 Watt
Um den Verbrauch zu senken und gleichzeitig Stromkosten pro kWh zu sparen, sollten Sie nach jeder Nutzung den Stecker ziehen.
Fernseher
Noch immer finden sich in vielen Wohnzimmern alte Plasma-Fernseher und der ein oder andere alten Röhrenfernseher. Gerade Letztere sind echte Stromfresser. Im Stand-by zieht ein 32 Zoll großer (80 cm Bildschirmdiagonale) Röhrenmonitor knapp 2 Watt. Im Betrieb sind es zwischen 70 bis 80 Watt. Um den Energieverbrauch zu reduzieren, sollten alte Röhren durch moderne Geräte ersetzt werden. Das gilt auch für die Plasma-Geräte. Im Jahr ziehen derartige Modelle knapp 103 Kilowattstunden Strom, ohne dass sie benutzt werden. Das entspricht in etwa dem Verbrauch eines modernen Kühlschranks. Deswegen gilt: Altes durch Neues ersetzen.
Tipp: Je größer die Bildschirmdiagonale, desto mehr kWh im Jahr werden verbraucht. Deswegen sollten Fernsehgeräte ab einer Diagonale von 120 cm mindestens die Energieeffizienzklasse A++ haben.
Beleuchtung
Ein weiterer Bereich, in dem der Stromverbrauch im 1-Personenhaushalt minimiert werden kann, ist die Beleuchtung. Alte Energiesparlampen sollten durch neue LED-Lampen ersetzt werden.
Außerdem sollte Sie beim Verlassen eines Raumes immer das Licht ausschalten. Hier versprechen Bewegungsmelder den nötigen Komfort. Außerdem kann das Licht damit nicht vergessen werden. Richtig programmiert können Bewegungssensoren das Licht nicht nur an- sondern auch ausschalten.
Beispiel:
Sie haben einen dunklen Flur mit einer LED-Lampe mit 24 Watt. Bei einer Laufzeit von 5 Stunden täglich sind das 0,12 Wattstunden pro Tag. Das entspricht 43,8 kWh/Jahr. Bei einem Strompreis von 40 Cent sind das 17,52 €. Klingt wenig. Doch am Ende entscheidet die Summe Ihrer Verbraucher.
Wenn Sie hingegen Bewegungsmelder installieren, können Sie die Leuchtzeit vielleicht auf 1 Stunde täglich reduzieren. Dann sieht die Rechnung wie folgt aus:
Stromverbrauch pro Jahr: (24 Watt * 1 Stunde * 365 Tage)/1.000 = 8,76 kWh
Stromkosten im Jahr: 8,76 * 0,40 Cent = 3,50 €.
Der Bewegungsmelder reduziert die Stromkosten für die Flurbeleuchtung demnach um 14,02 €. Das sind 80 % weniger Strom im Jahr.
Küche
In der Küche sollten die Töpfe beim Kochen immer geschlossen bleiben. Zusätzlich sollte die Topfgröße zur Fläche der Herdplatte passen. Und bei Neuanschaffungen von Küchengeräten gilt es, die Energieeffizienz zu berücksichtigen.
Außerdem sollten Sie immer das kleinste mögliche Gerät verwenden. Möchten Sie etwa die Brötchen vom Vortag aufbacken, legen Sie diese nicht in den Backofen, sondern auf den Toaster. Denn während der Ofen bei 200 °C 1,5 bis 2 kWh/Stunde frisst, kommt ein guter Toaster nur auf 0,9 kWh/Stunde. Und: Der Toaster ist in wenigen Minuten fertig, wogegen der Backofen allein zum Aufheizen zwischen 5 bis 10 Minuten braucht.
Kühlschrank
Für Singlehaushalte gilt: Der Energiebedarf steigt mit der Größe. Doch wer nur selten kocht und keine große Vorratshaltung betreibt, braucht nur ein Volumen von 100 bis 160 Liter.
Herd und Ofen
Wer viel und gerne backt, verwendet möglichst Umluft. Dadurch kann die Backtemperatur um 20 Grad gesenkt werden, im Vergleich zur Ober- und Unterhitze. Alte E-Herde sollten möglichst durch neuere Modelle ersetzt werden. Denn ein E-Herd mit Gusseisen-Platten hat einen Energiebedarf von knapp 547,5 kWh pro Jahr. Außerdem können Sie bei neuen Geräten oftmals auf das Vorheizen der Backröhre verzichten. Und wenn Sie ein Gericht nach dem Aufkochen nur noch köcheln lassen müssen, können Sie die Herdplatte abschalten. Denn für die letzten 10 Minuten reicht meist die Resthitze aus.
Spülmaschine
Kaufen Sie eine Spülmaschine der Energieeffizienzklasse A+++ und mit Ökoprogramm. Achten Sie auf möglichst kleine Geräte. Und spülen Sie das Geschirr nicht mit warmem Wasser vor. Speziell dann nicht, wenn Sie einen Elektroboiler haben.
Bad
Verzichten Sie im Bad möglichst auf einen Wäschetrockner. Gerade Ablufttrockner und Kondenstrockner haben einen sehr hohen Strombedarf:
- Ablufttrockner: 3,25 bis 3,9 Wattstunden pro Trockenvorgang
- Kondenstrockner: 3,5 bis 4,4 Wattstunden pro Trockenvorgang
Selbstverständlich gilt auch hier: Beim Kauf eines neuen Rasierapparats oder Föhns einen Blick auf das Energielabel werfen. Und wenn Sie einen Elektroboiler für Ihr Brauchwasser haben, dann sollten Sie diesen bei Ihrem nächsten Urlaub ausstecken.
Waschmaschine
Kaufen Sie eine Waschmaschine der Energieeffizienzklasse A+++ und mit Ökoprogramm. Achten Sie auf möglichst kleine Geräte, die Sie außerdem an den Warmwasseranschluss anschließen können. Waschen Sie nur mit voller Beladung und mit einer niedrigen Temperatur. Wer seine Wäsche statt mit 60 Grad nur mit 30 Grad wäscht, reduziert den Strombedarf um 50 %. Warum? Das Wasser muss weniger erhitzt werden.
Homeoffice
Auch hier sollte die Stand-by-Funktion der Geräte vermieden werden. Computer, Monitor und Drucker brauchen in diesem Schlummermodus immerhin 73 Kilowattstunden/Jahr. Wenn möglich wird auf einen stromsparenden Laptop umgestiegen. Denn die Leistung eines Laptops liegt bei rund 15 Watt. Dagegen sind es bei einem Desktop-PC 60 Watt. An einem normalen Arbeitstag sind das:
- Stromverbrauch Laptop: 15 * 8 Stunden = 120 Wattstunden
- Stromverbrauch Desktop-PC: 60 * 8 Stunden = 480 Wattstunden
Und auch hier gilt: Je mehr Strom verbraucht wird, desto höher sind die Kosten.